Die Welle

Nimm dich in acht, sie kommt über Nacht,

erst leises Plätschern, dann donnernde Macht

reißt sie alles mit sich in die endlose Tiefe

und tat anfangs so, als ob sie nur schliefe.

Die Welle von gestern, ein harmloses Rinnsal

plätscherte eher so vor sich ins Tal.

Die neue ist da ein ganz and’res Kaliber.

sie erfasst auch mich, sie schwappt zu mir rüber,

Ich kann nicht entkommen, egal was ich tu,

doch nicht nur ich, nicht nur ich, nicht nur ich, auch du!

Und Du denkst, Du bist sicher und kennst jeden Trick,

Du holst alles raus und genießt jeden Kick.

Doch diese Welle jetzt, die ist ganz neu

und sie bleibt uns von jetzt an für immer treu.

Da kannst du im Stadion Klo’s eintreten,

auf Leute schießen mit Silvesterraketen,

es geht nicht mehr weg, dieses dumpfe Gefühl,

dass wir uns verlieren in diesem Gewühl.

Ich kann nicht entkommen, egal was ich tu,

Doch nicht nur ich, nicht nur ich, nicht nur ich, auch du!

Diese ganz neue Welle rollt auch durch die Wand.

Wir haben es einfach nicht mehr in der Hand.

Der Glaube von jedem, er könne entkommen

hat uns die Lust zum Handeln genommen.

Das Kaninchen auf den Biss seiner Schlange wartet

und unser neuer Stadtpanzer startet

fährt über Hände einer Generation.

So weit sind wir schon, ja so weit sind wir schon.

Ich kann nicht entkommen, egal was ich tu,

Doch nicht nur ich, nicht nur ich, nicht nur ich, auch du!

Ich lege uns jetzt eine Platte auf

und tanze mit dir einen Walzer darauf.

Ja Donauwellen, dass passt ganz gut.

Es hilft gegen Wellenangst und macht uns Mut.

Wir fegen die Scherben mit dem Fuß beiseite

und lassen es uns einfach gut gehen heute.

Ja tanzen auf Gräbern, das kennen wir schon,

es hat Tradition, es hat Tradition!

Ich kann nicht entkommen, egal was ich tu,

Doch nicht nur ich, nicht nur ich, nicht nur ich, auch du!