Objekt der Begierde

Objekt der Begierde Text & Musik: martin coulmann

Wenn ich Dich seh’, dann denke ich, Du wärest auch wirklich da!

Doch hat das Licht schon Zeit verbraucht bis es mein Auge sah,

denn das was auf der Netzhaut tanzt ist lange schon nicht mehr wahr.

von der Regie neu inszeniert, erscheint es hell und klar.

Schallwellen treffen meine Ohren, doch was hast Du gesagt?

Bist Du erfreut und eins mit mir oder hast Du Dich beklagt?

Signale wirken auf mich ein, doch was ist wahr und was nur Schein?

In Form gepresst, die Welle tönt, so dass sie für mich passt?

Ist meine Welt vielleicht zu klein,

so dass sie sich mit dem was ist, nur so ungefähr befasst?

Objekt der Begierde, ich sehe Dich, doch was ist mein Eindruck wert!

Der Film, der da in Breitwand läuft, ist schrill und sinnentleert.

In Dolby Surround bespielt er das, was ich mir herbeigesehnt!

Mein Sinn drückt wieder auf Repeat, an Deine Brust gelehnt.

Was Wahrheit ist und was gelogen, scheint mir nicht wesentlich,

es wiederholt was mir gefällt und daran halt’ ich mich.

Ich mache diesen Wahnsinn mit, will auch mal Lemming sein

Ich halte mit dem Mainstream Schritt, stürze in die Fluten ab.

Ist meine Welt vielleicht zu klein?

Reicht nicht das, was ich heut’ bin und reicht nicht, was ich hab’?

Ist Dein Haus auf Fels gebaut und bleibt der Felsen auch fest?

Oder rutscht er weg, weil der Permafrost den Stein langsam verlässt?

Wer sichert ab, wer fängt die Zeit

zwischen Augenblick und Ewigkeit?

Wo stehe ich, wenn nichts mehr steht?

Wo geh’ ich hin, wenn nichts mehr geht?

Wo gibt es das, was immer bleibt?

Was kleiner ist als das Atom und mich durch’s Leben treibt?